Ab Oktober 2022 bieten die Kliniken Valens an den Standorten der Klinik Gais und der Ambulanten Reha St.Gallen ein vertieftes Therapiekonzept für die Rehabilitation bei und nach Brustkrebs an. Die Betroffenen haben heute eine hohe Überlebensrate, leiden jedoch häufig auch Jahre danach noch an Nebenwirkungen der modernen Krebstherapien. Dass eine Rehabilitation möglich ist und dass sie dabei helfen kann, Nebenwirkungen zu lindern oder mit diesen im Alltag besser umgehen zu lernen, ist wenig bekannt.
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. In der Schweiz erkranken daran jährlich etwa 6300 Frauen. Wird das Mammakarzinom früh entdeckt, sind die Heilungschancen heute sehr gut – 80 Prozent der erkrankten Frauen sind 5 Jahre nach der Diagnose noch am Leben –, doch häufig sind diese Frauen mit starken Nebenwirkungen konfrontiert, die eine Reha nötig machen.
Hohe Überlebensraten, starke Nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen der modernen onkologischen Therapien wie Operation, Bestrahlung und Medikamente sowie Chemo-, molekulare-, Hormon- oder Immuntherapie sind individuell und vielfältig: Dazu gehören etwa chronische Müdigkeit, die sogenannte Fatigue, Nervenschmerzen, Bewegungseinschränkungen oder Lymphödeme, aber auch «brain-fog», Aufmerksamkeitsdefizite, Konzentrationsstörungen u. v. m. Diese sehr belastenden Nebenwirkungen werden auch von Fachpersonen oft unterschätzt. Zudem ist es in der Schweiz noch nicht flächendeckend bekannt, dass Frauen mit Brustkrebs Anspruch auf einen Rehabilitationsaufenthalt haben.
In den Kliniken Valens wurde nun, aufbauend auf den bestehenden onkologischen Konzepten, die an den Standorten Gais und Walenstadtberg seit Jahren angewendet werden, ein vertieftes Konzept entwickelt. Es geht individuell auf die Betroffenen und deren Beschwerden bei und nach Brustkrebs ein und bereitet sie insbesondere auch darauf vor, mit der Krankheit und deren Folgen umzugehen. Dies hilft auch dabei, früher und gesünder in den Arbeitsprozess zurückzukehren.
Weiterführung der systemischen Krebstherapie in der Klinik Gais ermöglicht eine frühe stationäre Reha ohne Unterbrechungen
Die stationäre Integrierte Onkologische Rehabilitation für Brustkrebs-Patientinnen der Klinik Gais erfolgt unter der Leitung des Chefarztes Onkologie, PD Dr. med. Holger Hass (Anm.: ehemaliger Chefarzt, Austritt 2023): «Wir haben ein multimodales Therapiekonzept entwickelt, das interdisziplinär ganzheitlich aufgebaut ist und insbesondere auf die vielfältigen Nebenwirkungen abzielt, die infolge der Brustkrebs-Behandlung auftreten können. Neben den medizinischen Kompetenzen legen wir aber auch Wert auf eine spezialisierte onkologische Pflege, weshalb wir unter anderem eine BreastCare Nurse beschäftigen.»
Grosses Augenmerk wird auch auf Aufklärung und Schulung für eine verbesserte Lebensqualität bei krebs-induzierten Nebenwirkungen gelegt. Nach Absprache mit den zuweisenden Onkologinnen und Onkologen besteht die Möglichkeit, die systemische Krebstherapie inklusive Chemo- oder Immuntherapie weiterzuführen. So können Betroffene ihren Reha-Aufenthalt früh beginnen und müssen keine Unterbrechungen in Kauf nehmen; was eben jene Hürden abbaut, derentwegen eine Reha oft gar nicht erst in Betracht gezogen wird.
Ergänzendes ambulantes Angebot in der Stadt St. Gallen
Betroffene, bei denen eine ambulante Behandlung angezeigt oder von Vorteil ist, erhalten in der Ambulanten Reha St.Gallen ein flexibel gestaltbares Therapieprogramm, das sich auf ihren Alltag und Bedürfnisse anpassen lässt und auf den bewährten medizinischen Konzepten beruht, die auch stationär angewendet werden. Das interdisziplinäre Team verfügt über breite Kompetenzen in der ambulanten Rehabilitation bei und nach Brustkrebs, die je nach Beschwerdebild aus Physiotherapie, Ergotherapie, Medizinischer Trainingstherapie, Energiemanagementschulung, Fachärztlichen Sprechstunden sowie Psychotherapie bestehen kann.
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